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So ging`s los

Wenn man das alles so sieht,
da denkt man als erstes: 
“ Das klappt doch nie!“ 

Angefangen hat es damit, dass der Kühlschlauch geplatzt ist, während Annie in der Garage überwinterte. Ich habs nicht bemerkt und so konnte sich der Frost vorne in Ruhe austoben.

 
Hat er auch. 

Das Wasser blieb über Monate auf dem vorderen Bodenblech stehen. Das konnte dem Rost nicht mehr standhalten. Wir haben die vordere Motorgrill-Abdeckung abgeschraubt und das Dilemma gesehen. Nun konnten wir damit beginnen, uns von vorne aus weiter vorzuarbeiten. Je mehr Fortschritt wir hatten, desto mehr Altschäden drangen ans Licht.  Stück für Stück.
Irgendwann musste ich eine Entscheidung treffen, zusammenfummeln oder eine richtige Restauration beginnen. 
Ich habe mich für eine Komplettrestauration entschlossen. Aber bei solchen Entscheidungen weiss man natürlich noch nicht, was da auf einen zukommt. Nämlich: Arbeit und Investitionen. 

…. und von beidem nicht wenig

So dann wollen wir mal starten. 

Am besten natürlich ganz vorne. 

Gleich nachdem ich Annie nach Deutschland geholt hatte, entschloss ich mich für eine erste Durchsicht. Diese intensive Rundumbetrachtung brachte schon eine Reihe von Altlasten zum Vorschein. Da merkte ich, dass ich in meiner Euphorie und meinem Wunsch, einen solchen Wagen zu besitzen die ersten Fehler gemacht hatte. Es braucht eine genaue Inspektion vor Ort und vor dem Ankauf. Der Morris und speziell der Traveller haben so viele geheime Ecken, in denen sich ein Eigenleben im Sinne des Verschleisses entwickelt. Dazu kommt noch der anfällige Holzaufbau, der von Hause aus nicht für 30 – 40 Jahre geschützt ist. Eigentlich müsste man alle 3-5 Jahre das Holz komplett aufbereiten. Aber im ständigen Gebrauch seiner Zeit hat das kaum jemand gemacht. 

Bald schon konnte ich mich dem Innenraum widmen. Es gab eine Menge Frust. So gut Annie auch lief und das tat sie wirklich, so angefressen war sie im Innersten.

Da musste ich dann doch erst mal ran. 


Erste Restauration  

Vorneweg ging es um Dichtungen aller Art. Es gibt noch Filzdichtungen, die erst dichten, wenn sie mit Öl vollgesogen sind. A bisserl Öl ist immer irgendwo. Wir sahen schnell, die Dichtungen waren ziemlich hin.
Ich wechselte so gut wie alle an der Motor-Getriebeverbindung aus.
Auch die Motorseitenklappen wurden neu abgedichtet. Zylinderdeckel- und Auspuffdichtungen erneuert, 

 
Bodenplatte vorne

Zweite Restauration→

So gingen ein paar Jahre ins Land. Wir machten eine Reihe von Reisen miteinander. Herrlich Mächtige und kleine. Ich habe eine paar davon in der Rubrik REISEN beschrieben. 
Annie war immer zur Stelle. Einsteigen, Choke ziehen, Motor starten. Und schon sprang Annies kleines Herzken an. 

Sie schreckte weder vor Autobahnfahrten noch vor dem Brenner zurück. 

Und fahr mal mit Trommelbremsen ohne Bremskraftverstärker den Brenner runter. Da weisst du, wie Autofahren geht. Da bubbert das eigene Herzken noch mit. 

Bremsenwechsel

So Leute

Jetzt geht es richtig zur Sache

Motor mit Ölfilter

Dritte Restauration  →

Jetzt wird nicht mehr gefackelt. Alles muss raus und jedes Teil wird in die Hand genommen. 
Von nun an mussten auch die richtigen Spezialisten ran. 
So was macht man nicht mehr in der heimischen Garage. 
Ich bin immer noch sehr häppy, dass ich die tollen Leute in Cronenberg gefunden habe. 

Der Jannis hat sich den Motor geschnappt und wirklich kompett auseinandergebaut. 
Der Wasilij hat jedes Blech geprüft, sich jeder Verbindung angesehen. 

Immer wenn es etwas Gruseliges wurde, musste es raus. Tank, Abdeckungen, Holzrahmen, Dach, Holztüren. 

Auseinandernehmen und raus. 

Was nicht mehr gut war – ersetzen. 

Body Strip

Von diesem Moment an geht es darum alle Teile wieder an ihren Platz zu bringen. Das hört sich einfache an als es ist. Wer schon mal ein Puzzle mit 3000 Teilen zusammengesetzt hat, der weiss was es bedeutet Teile zu finden.  Die richtigen meine ich. 

Während wir an der Grundierung und Lackierung der einzelnen Teile gearbeitet haben, wurde der Holzrahmen zerlegt und alle Bereiche, die nicht mehr 100 % waren wurden ersetzt. Dabei war uns die Hilfe von Woodie in England besonders willkommen. Tim, der dort zuständig ist hat uns sehr gut beraten. Jedes einzelne Holzsegment konnten wir bei ihm bestellen und er hat alles zu uns herübergeschickt. Dank Brexit war das leider ein echter Akt und leider auch mit Extrakosten verbunden. Ich weiss nicht, warum die Briten das so angenehm finden. 

Alle anderen Teile konnten wir bei Charles Ware über den besten Mann im Ersatzteillager. Richard, regeln. Überhaupt waren unsere Kontakte in England sehr freundlich und hilfsbereit. 

Wir haben bei all den Recherchen gemerkt, dass für dieses Auto eigentlich alles noch zu bekommen ist. Es gibt eine Reihe von Händlern, die sich darauf spezialisiert haben. 

Auch Limora in Deutschland kann vieles besorgen. 

Annie`s Fotogallery →

Here are some videos of the

Restauration

und wie es lief